So funktioniert eine Hagelschadenreparatur

Hagel ist für jeden Autobesitzer eine Zitterpartie. Steht der Wagen nämlich im Freien und fallen die Hagelkörner kräftig aus, dann sind Dellen auf dem Dach und an anderen Stellen sehr wahrscheinlich. Sogar die Fensterscheiben und andere Bereiche können betroffen sein. Ein solches Schadensbild mindert nicht nur den Wert des PKWs, sondern auch die Optik leidet je nach Ausmaß enorm darunter. Für Autoliebhaber ein absolutes No-Go. Die Lösung ist in diesem Fall eine Hagelschadenreparatur, die je nach Versicherungsumfang übernommen wird oder eben nicht. Doch mit welchen Verfahren werden die Dellen eigentlich entfernt? Und lohnt sich eine Reparatur immer?

Dellenentfernung ohne Lackieren (abgekürzt DOL)

Zu den häufigsten Verfahren bei der Hagelschadenreparatur gehört die Drücktechnik. Das liegt daran, weil sie für die meisten Schäden geeignet ist und vergleichsweise wenig Aufwand erfordert. Die Dellen dürfen maximal rund 20 Millimeter im Durchmesser haben und werden nach außen gedrückt. Schwer erreichbare Stellen können damit ebenfalls behandelt werden, dafür kommt entweder Spezialwerkzeug zum Einsatz, oder es müssen Verkleidungen abgenommen werden.

Der Gegensatz zum Drücken ist das Ziehen. Genauer gesagt wird ein Klebepad oder eine Zugöse mittels Heißkleber an der Delle angebracht, die anschließend mit der Hilfe eines Zughammers langsam und vorsichtig herausgezogen wird. Nach Erfolg wird der angebrachte Heißkleber entfernt und die Stelle sauber gemacht. Manchmal werden auch beide Methoden angewendet, um eine zufriedenstellende Hagelschadenreparatur zu erreichen.

Das Induktionsverfahren ist ebenfalls eine Möglichkeit der Reparatur von Hagelschäden. Vielen wird der Begriff aus der Küche bekannt sein. Die Funktionsweise ist gleich und beginnt mit einem Magneten, der vom Fachmann für eine punktuelle Energieeinwirkung eingesetzt wird. Dadurch wiederum kommt es beim Blech zu einer Erwärmung und letztendlich zur Ausdehnung nach oben.

Spachteln und anschließend lackieren

Bei der Wahl der richtigen Methode kommt es immer auf die Schwere an. Hat der Hagel zum Beispiel nicht nur Dellen, sondern auch Lackschäden verursacht, dann ist ein DOL-Verfahren alleine in der Regel nicht ausreichend. Stattdessen muss auch lackiert und gegebenenfalls zu Spachtelmasse gegriffen werden.

Das betroffene Teil austauschen

Manchmal sind die Dellen zu tief, zu groß und in einer zu hohen Anzahl vorhanden. In so einem Fall wäre eine Hagelschadenreparatur zu aufwendig und einfach nicht gerechtfertigt. Stattdessen ist der Austausch des betroffenen Teils preiswerter und auch schneller erledigt. Das freut auch den Kunden.

Fazit

Die wichtigste Frage ist immer, ob die Reparatur aus wirtschaftlicher Sicht Sinn macht. Vor allem, wenn die Versicherung die Kosten übernimmt, steht dieser Aspekt an erster Stelle. Werden die Kosten selbst übernommen, dann entfällt diese Ansicht, sodass die Reparatur theoretisch zu jedem Preis gemacht werden kann. Bei Oldtimern macht es unter Umständen Sinn, ansonsten ist die wirtschaftliche Sicht empfehlenswerter.